Pay-per-use in der Wasseraufbereitung – Hat das Potential?

Was Rolls Royce schon 1962 im Turbinenbau eingeführt hat, gibt es jetzt endlich in der Wasseraufbereitung. Doch lohnt es sich auch?
Mensch schaltet den Pay-per-use-Dienst Netflix mit einer Fernbedienung an © freestocksorg

Ein Produkt nicht mehr selber zu besitzen, ist für uns im täglichen Leben heute selbstverständlich geworden. Ein Auto, dass wir über einen Leasing-Vertrag bezahlen, ist heute keine Nachricht mehr wert. Wir erwerben den Fahrspaß und sind aber keine Eigentümer des Fahrzeugs. Spätestens seit dem Aufkommen des Internets ist außerdem der Siegeszug der Shared-Economy unaufhaltsam in unser Privatleben vorgedrungen. Als Apple mit seinem iTunes Store 2003 begann, keine physischen Tonträger mehr zu verkaufen, kam das einer Revolution gleich. Gekauft wurde Musik fortan nur noch als digitales Produkt. Keine zwanzig Jahre später sind heute Plattformen, auf denen wir Musik streamen statt sie uns zu kaufen, eine Selbstverständlichkeit. Auch das Fernsehen hat diesen Schritt mittlerweile vollzogen und sich nicht nur vom analogen zum digitalen Sehen verändert, immer mehr Menschen konsumieren ihre Inhalte on-demand. Das Abrechnungsmodell dabei ist immer gleich: statt eines Kaufs schließen wir Abos ab. Doch kann ein Pay-per-use-Modell auch im B2B Erfolg haben?

 

Pay-per-use im B2B – die Systemsprenger

Unternehmen setzen heute an vielen Stellen auf gemietete Ware oder Dienstleistungen, wo früher fleißig gekauft und viel Geld investiert wurde. Selbstverständlich denken wir an Drucker(papier), IT-Infrastruktur, Gebäude, Fuhrpark und sogar Mitarbeitende. Bei Produktionsanlagen oder der Wasseraufbereitung hat sich bis jetzt dieses Konzept noch nicht flächendeckend etabliert. Größere Anlagen im B2B gleich als Pay-per-use abzurechnen, scheint aber nur auf den ersten Blick neu und außergewöhnlich:

  • Schon ab 1962 begann Rolls Royce mit der Einführung eines Pay-per-use-Abrechnungsmodells mit dem Namen “Power-by-the-hour” um Flugturbinen für die Royal Airforce zu liefern, die nach festem Stundensatz berechnet wurden.
  • Seit Ende der 1990er Jahre hat Siemens ein umfangreiches Angebot an Leasing-Anlagen und Software-Lösungen als Pay-per-use entwickelt und damit unter anderem den Bereich Healthcare und Medizin völlig neu gestaltet. 
  • Philips schafft es mit “Pay-per-Lux” seit den 2010er Jahren seinen Kunden nur die Menge Licht zu verrechnen, die tatsächlich gebraucht wird. Zu den Kunden gehört u.a. der Schiphol Flughafen in Amsterdam.

Allen diesen Modellen liegt zu Grunde, dass Unternehmen den Kunden am Ende nur das liefern, was sie tatsächlich benötigen: Flugfähigkeit, Kälte, medizinische Bilder oder eben Licht. Dinge, die von Maschinen und Anlagen zwar produziert werden, die von Kunden aber nicht mehr in Form einer ganzen Anlage gekauft werden müssen. Auch Wasser ist so ein Produkt, das von Maschinen aufbereitet werden muss und ist daher eigentlich bestens geeignet für Pay-per-use. Doch welche Aspekte sprechen konkret für das Modell?

 

Keine Personalsorgen dank Pay-per-use

Um eine Anlage zur Wasseraufbereitung traditionell instand halten zu können, wird qualifiziertes Personal benötigt. Wenn Unternehmen darüber hinaus wachsen wollen, muss daher nicht nur in neue Anlagen investiert werden, sondern auch in entsprechendes Fachpersonal. Genau hier zeigen sich die praktischen Vorteile des Pay-per-use-Modells: 

  • Kein eigenes Personal wird mehr benötigt, um die bestehenden Wasseraufbereitungs-Anlagen instand halten zu müssen. 
  • Ausbildung und Fortbildung des Personals zum normgerechten Betrieb von Anlagen entfallen. 
  • Bei einer Reparatur, Wartung und schließlich der Entsorgung einer Wasseraufbereitungs-Anlage fallen überhaupt keine weiteren unerwarteten Kosten mehr an.
  • Eine Produktionsausweitung ist ohne spezielles Personalwachstum möglich.

Alle diese Personal-Verantwortlichkeiten fallen im Pay-per-use-Modell also größtenteils weg, denn die Wasseraufbereitungs-Anlagen werden durch Veolia Water Technologies komplett normgerecht betreut und gewartet.

 

Keine Störung interner Prozesse mit Pay-per-use-Wassertechnik

Pay-per-use unterscheidet sich bedeutend vom klassischen Wartungsvertrag! Ein Wartungsvertrag unterstützt das Personal an der Anlage und sorgt in engem Austausch mit unseren Technikern für den störungsfreien Betrieb. Da die Aufgaben des eigenen Personals immer weiter zunehmen und die Anforderungen an eine zuverlässige Wasserqualität immer höher werden, ist Unterstützung grundsätzlich immer ratsam. Gerade ältere Anlagen werden idealerweise über Wartungsverträge optimal instand gehalten. Traditionell benötigt die enge Abstimmung mit dem Service-Vertragspartner einen gewissen administrativen Aufwand und immer auch eine gewisse Kenntnis über die Wasseraufbereitungs-Anlage und den Prozess dahinter. 

Neue Anlagen bedeuten neue Herausforderungen und veränderte Prozesse. Wo finde ich nun was und wie funktioniert es? Bis wann benötige ich welche Ersatzteile und wann wird welches Verbrauchsmaterial geliefert? Solche Aufgaben stören die eigentlichen Kernabläufe im Unternehmen und nehmen unnötig Zeitressourcen in Anspruch. Hier punktet Pay-per-use: Egal wie komplex Anlagen zur Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung werden und wie viel aufwändiger es wird, sie instand zu halten - wir haben die richtigen Expert*innen die sich damit auskennen und das dazu passende Lieferantennetzwerk. Am Ende sparen Kunden mit Pay-per-use also Zeit und Nerven, sodass sich ihr Personal ausschließlich auf das Kerngeschäft konzentrieren kann. 

 

Keine komplizierte Finanzierung für Wasseraufbereitungsanlagen

Der Faktor Kostenkalkulation ist nicht unerheblich. Unerwartete Ereignisse und schwankende Produktionsmengen können unerwartete Kosten erzeugen. Durch eine klare und transparente Abrechnungsstruktur bei Pay-per-use kann jede Bedarfsveränderung individuell berechnet werden. Das gibt maximale Planungssicherheit. Wenn die Produktion morgen wachsen soll, weiß ich mit Pay-per-use-Vertrag heute bereits exakt, wie stark die laufenden Kosten steigen werden. 

Das stärkste Argument ergibt sich aber letztlich aus der simplen Tatsache, heute schon über die neueste und leistungsfähigste Technologie verfügen zu können. Mit Pay-per-use können Kunden Umsatz-, Entwicklungs- oder Nachhaltigkeitsziele auf direktem Wege erreichen, ohne bis morgen warten zu müssen. Die neue Anlage ist sofort einsatzbereit und muss nicht auf einen komplexen Finanzierungsplan dieser Investition warten.

 

FAZIT

Pay-per-use in der Wasseraufbereitung hat großes Potential und ist bestens geeignet für eine Vielzahl an Produkten und Anlagen; unabhängig in welcher Branche sie zum Einsatz kommen. Wir bieten daher maßgeschneiderte Investitionsmodelle für Ihre individuellen Ziele.

  
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