Salzsäure-Knappheit: Alternativen für die Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung

Der Salzsäure-Engpass aufgrund der Energiekrise stellt Kläranlagen und Wassertechnik-Betreiber vor Probleme. Diese Optionen bietet Veolia als Salzsäure-Ersatz.
Umkehrosmoseanlage

Salzsäure fällt als Nebenprodukt bei der chemischen Produktion an. Durch die aktuell stark steigenden Energiepreise stoppen oder reduzieren einige Unternehmen in der Chemieindustrie allerdings ihre Produktion, wodurch auch der verfügbare Bestand an Salzsäure sinkt. Für die Wasseraufbereitung ist Salzsäure wichtig und wird in verschiedenen Branchen bei Reinigungsprozessen oder bei der Neutralisierung eingesetzt. Durch die Knappheit sind diese wichtigen Einsatzgebiete gefährdet, weshalb Unternehmen auf Alternativen umstellen müssen. Dafür gibt es verschiedene Optionen.

Salzsäure-Knappheit: Energiekrise als Auslöser

Salzsäure wird vor allem als Nebenprodukt in der Produktion von beispielsweise Kunststoffen, Lacken oder Farben bei Chemieunternehmen gewonnen. Durch die stark steigenden Energiepreise einerseits und die von der Inflation ausgelöst sinkende Nachfrage der Verbraucher wird die Produktion vielerorts gedrosselt oder teilweise ganz eingestellt, was allgemein zu einer geringeren Produktion von Salzsäure führt.

Verfahren
Ionenaustauscher entfernen mit Harzen gelöste Stoffe und erzeugen demineralisiertes bzw. vollentsalztes Wasser.

Salzsäure hat Schlüsselfunktion bei der Wasserbehandlung

Salzsäure wird bei der Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung vielseitig verwendet. Ionenaustauscher zur Vollentsalzung beispielsweise besitzen spezielle Austauscherharze, die für den Anionen- und Kationenaustausch sorgen. Diese Harze werden üblicherweise mit Salzsäure und Natronlauge regeneriert, um dauerhaft zuverlässiges VE-Wasser (vollentsalztes Wasser) liefern zu können. Auch Umkehrosmose (RO)-Membranen müssen regelmäßig mit Säuren behandelt werden, um frei von Keimen und Biologie zu bleiben. Salzsäure wird aber auch teilweise zur Entkalkung oder für die Behandlung von Kühlwasser verwendet. Der Mangel an verfügbarer Salzsäure hat also Auswirkungen auf nahezu alle produzierenden Branchen.

Fehlende Salzsäure in der Kläranlage: Steigende Abwassergebühren und belastete Umwelt durch höhere Grenzwerte

Auch Kommunen sind von der Mangellage betroffen. Klärwerke können wegen der Ausnahmesituation vereinzelt die strengen Grenzwerte von Phosphor im geklärten Wasser nicht immer garantieren. Phosphor ist aber die Ursache von Eutrophierung von Gewässern und damit schadhaftem und unkontrollierbarem Algenwachstum.

Die Einleitung von Phosphor-Verbindungen muss durch die Klärwerke teuer bezahlt werden, was sich auf die Wasserpreise bei den Verbrauchern auswirkt. Dieser Mechanismus sorgt für den Anreiz einer möglichst geringen Einleitung und damit geringer Verbraucherpreise. Um Kommunen vor den nun steigenden Kosten teilweise zu schützen, wurden jüngst vereinzelt Anpassungen der Grenzwerte vorgenommen. Die leicht erhöhte Einleitung von Phosphor wirkt sich aktuell allerdings nicht wirklich negativ aus, da in der kalten Jahreszeit kaum Algenwachstum stattfindet. Eine dauerhafte Lösung ist das allerdings nicht. 

Dem Salzsäure-Engpass begegnen – Mit diesen Maßnahmen sind Sie gerüstet:

  • Kurzfristig dient Schwefelsäure als Ersatz von Salzsäure bei CIP-Prozessen (cleaning in place). Schwefelsäure kann sehr gut zur Reinigung und Neutralisierung eingesetzt werden. Schwefelsäure sowie Spezialchemie aus dem HYDREX-Sortiment von Veolia ist nach wie vor gut lieferbar.
     
  • Mittelfristig können Umkehrosmoseanlagen mit nachgeschalteter Enthärtung als Alternative eingesetzt werden. Hohe Einmalinvestitionen können durch Mietanlagen, Pay-per-use-Modelle oder Mietkauf umgangen werden. Der Einsatz benötigt allerdings etwas Vorlaufzeit.
     
  • Langfristig gibt es attraktive Alternativen wie beispielsweise biologische Verfahren für Kläranlagen, die Stickstoffelimination im Nebenstrom ermöglichen (Mehr über die Technologie „ANITA“ erfahren Sie hier).

Übrigens: Dank langfristiger Lieferverträge gibt es bei den von Veolia betriebenen Klärwerken aktuell keine Engpässe in der Belieferung von Fällmitteln zur Phosphatreduzierung im Abwasser.

Damit Sie kurz- und langfristig Ihre Wasseraufbereitung und Wasserbehandlung zuverlässig betreiben können, stehen wir an Ihrer Seite. Veolia bietet innovative Lösungen, die den Einsatz von Chemie reduzieren oder gänzlich vermeiden. Sprechen Sie mit unseren Experten, machen Sie Ihren Betrieb unabhängig von Lieferengpässen und sparen Sie langfristig.

 

  
Bleiben Sie informiert!

Alles über wichtige Normen, neue Technologien und smarte Lösungen für Ihre Wasseraufbereitung.

 

Das könnte Sie auch interessieren

Anwendung
Optimiertes Management von Abwässern, Abflüssen und Wertstoffen in kommunalen Kläranlagen.
Service
Hydrex-Chemikalien schützen Ihre Wasseraufbereitung vor Anlagenschäden, sparen Energie & erfüllen alle Richtlinien, z.B. REACH.
Service -
Damit Unsicherheit und Kostendruck nicht zu einem Investitionsstau führen: Wir zeigen vier Gründe, die gegen eine Investition und für Pay-per-use sprechen können.